Verkauf auf dem Amazon US-Marktplatz
Für deutsche Amazon-Händler ist der Verkauf auf dem Amazon US-Marktplatz eine spannende Chance, um neue Zielgruppen zu erreichen und das Geschäft international auszubauen. Der Einstieg in den US-Markt ist jedoch mit besonderen Herausforderungen verbunden – von der Einfuhrabwicklung über die Umsatzsteuerpflicht in den USA bis hin zur Anpassung von Produktlisten an den US-Markt. In diesem Leitfaden zeigen wir, wie Sie erfolgreich von Deutschland auf Amazon USA verkaufen können.

1. Unterschiede zwischen Amazon Deutschland und Amazon USA
Der US-Markt unterscheidet sich deutlich vom deutschen. Amerikanische Kunden erwarten schnellere Lieferungen, andere Produktpräsentationen und bevorzugen häufig bestimmte Produktkategorien für den US-Markt. Daher sollten Sie Ihre Produktlistings für den US-Markt lokalisieren, inklusive Maßeinheiten (Zoll, Pfund) und Suchbegriffen in US-Englisch.
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2. Kontoeröffnung auf Amazon.com
Um auf Amazon USA verkaufen zu können, benötigen Sie ein North America Unified Seller Account. Als deutscher Händler müssen Sie Ihre Identität verifizieren und entweder ein Formular W-8BEN ausfüllen oder eine US-Steuernummer (TIN) beantragen. Amazon übermittelt Ihre Einnahmen automatisch an die US-Steuerbehörden, daher ist US-Steuerkonformität Pflicht.
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3. Versand und Fulfillment: FBA USA oder FBM?
Die meisten deutschen Verkäufer wählen:
• Fulfillment by Amazon (FBA USA): Ihre Produkte werden in US-Lagern gelagert und über das Amazon-Netzwerk verschickt. Vorteile: Prime-Versand, Retourenservice, Kundenservice vor Ort.
• Fulfillment by Merchant (FBM): Sie versenden direkt aus Deutschland. Dies ist für kleinere Mengen geeignet, allerdings mit längerer Lieferzeit und höheren Versandkosten.
Alternativ können Sie ein Third-Party-Logistikunternehmen in den USA nutzen, das Ihre Ware vor Ort lagert und versendet.
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4. Zoll, Einfuhr und Produktvorgaben
Beim Export von Deutschland in die USA sind Zoll- und Einfuhrvorschriften der USA zu beachten. Achten Sie auf:
• Richtige Klassifizierung (HS-Code)
• Rechnungen und Versanddokumente
• Vorschriften der FDA (bei Lebensmitteln, Kosmetik)
• US-Produktkennzeichnung und Verpackungsvorschriften
Ein erfahrener Zollagent oder Spediteur kann Ihnen helfen, Verzögerungen oder Bußgelder zu vermeiden.
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5. Preise und Währungsumrechnung
Der US-Markt ist preissensibel. Kalkulieren Sie Ihre Preise inklusive Versand, Zoll, Amazon-Gebühren und berücksichtigen Sie den Wechselkurs. Tools wie Payoneer oder Wise helfen Ihnen beim Umgang mit internationalen Zahlungen und Multiwährungs-Preisgestaltung.
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6. US-Steuern und Sales Tax
Amazon erhebt mittlerweile in fast allen Bundesstaaten automatisch Sales Tax. Dennoch sollten Sie prüfen, ob Sie sich bei einzelnen Bundesstaaten für Sales Tax Compliance registrieren müssen – insbesondere wenn Sie Lagerbestände über FBA in mehreren Staaten halten.
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7. Marketing auf Amazon USA
Nutzen Sie gezielt Amazon PPC-Kampagnen in den USA, um Sichtbarkeit zu gewinnen. Auch das Sammeln von Bewertungen ist wichtig – nutzen Sie Programme wie Vine. Zusätzlich lohnt sich der Aufbau von externer Traffic-Strategie, z.B. durch Google Ads oder soziale Medien.
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Weitere geplante Inhalte für deutsche Verkäufer:
• So gründen Sie ein US-Unternehmen als deutscher Amazon-Händler
• Welche Produkte eignen sich am besten für den US-Markt?
• Wie funktionieren Retouren aus den USA für internationale Händler?
• Amazon Advertising in den USA – Unterschiede und Best Practices
• Rechtliche Stolpersteine für deutsche Amazon-Verkäufer in den USA
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