Verkauf auf dem Amazon US-Marktplatz

12.02.2025

Für deutsche Amazon-Händler ist der Verkauf auf dem Amazon US-Marktplatz eine spannende Chance, um neue Zielgruppen zu erreichen und das Geschäft international auszubauen. Der Einstieg in den US-Markt ist jedoch mit besonderen Herausforderungen verbunden – von der Einfuhrabwicklung über die Umsatzsteuerpflicht in den USA bis hin zur Anpassung von Produktlisten an den US-Markt. In diesem Leitfaden zeigen wir, wie Sie erfolgreich von Deutschland auf Amazon USA verkaufen können.

1. Unterschiede zwischen Amazon Deutschland und Amazon USA

Der US-Markt unterscheidet sich deutlich vom deutschen. Amerikanische Kunden erwarten schnellere Lieferungen, andere Produktpräsentationen und bevorzugen häufig bestimmte Produktkategorien für den US-Markt. Daher sollten Sie Ihre Produktlistings für den US-Markt lokalisieren, inklusive Maßeinheiten (Zoll, Pfund) und Suchbegriffen in US-Englisch.

2. Kontoeröffnung auf Amazon.com

Um auf Amazon USA verkaufen zu können, benötigen Sie ein North America Unified Seller Account. Als deutscher Händler müssen Sie Ihre Identität verifizieren und entweder ein Formular W-8BEN ausfüllen oder eine US-Steuernummer (TIN) beantragen. Amazon übermittelt Ihre Einnahmen automatisch an die US-Steuerbehörden, daher ist US-Steuerkonformität Pflicht.

3. Versand und Fulfillment: FBA USA oder FBM?

Die meisten deutschen Verkäufer wählen:

• Fulfillment by Amazon (FBA USA): Ihre Produkte werden in US-Lagern gelagert und über das Amazon-Netzwerk verschickt. Vorteile: Prime-Versand, Retourenservice, Kundenservice vor Ort.

• Fulfillment by Merchant (FBM): Sie versenden direkt aus Deutschland. Dies ist für kleinere Mengen geeignet, allerdings mit längerer Lieferzeit und höheren Versandkosten.

Alternativ können Sie ein Third-Party-Logistikunternehmen in den USA nutzen, das Ihre Ware vor Ort lagert und versendet.

4. Zoll, Einfuhr und Produktvorgaben

Beim Export von Deutschland in die USA sind Zoll- und Einfuhrvorschriften der USA zu beachten. Achten Sie auf:

• Richtige Klassifizierung (HS-Code)

• Rechnungen und Versanddokumente

• Vorschriften der FDA (bei Lebensmitteln, Kosmetik)

• US-Produktkennzeichnung und Verpackungsvorschriften

Ein erfahrener Zollagent oder Spediteur kann Ihnen helfen, Verzögerungen oder Bußgelder zu vermeiden.

5. Preise und Währungsumrechnung

Der US-Markt ist preissensibel. Kalkulieren Sie Ihre Preise inklusive Versand, Zoll, Amazon-Gebühren und berücksichtigen Sie den Wechselkurs. Tools wie Payoneer oder Wise helfen Ihnen beim Umgang mit internationalen Zahlungen und Multiwährungs-Preisgestaltung.

6. US-Steuern und Sales Tax

Amazon erhebt mittlerweile in fast allen Bundesstaaten automatisch Sales Tax. Dennoch sollten Sie prüfen, ob Sie sich bei einzelnen Bundesstaaten für Sales Tax Compliance registrieren müssen – insbesondere wenn Sie Lagerbestände über FBA in mehreren Staaten halten.

7. Marketing auf Amazon USA

Nutzen Sie gezielt Amazon PPC-Kampagnen in den USA, um Sichtbarkeit zu gewinnen. Auch das Sammeln von Bewertungen ist wichtig – nutzen Sie Programme wie Vine. Zusätzlich lohnt sich der Aufbau von externer Traffic-Strategie, z.B. durch Google Ads oder soziale Medien.

Weitere geplante Inhalte für deutsche Verkäufer:

• So gründen Sie ein US-Unternehmen als deutscher Amazon-Händler

• Welche Produkte eignen sich am besten für den US-Markt?

• Wie funktionieren Retouren aus den USA für internationale Händler?

• Amazon Advertising in den USA – Unterschiede und Best Practices

• Rechtliche Stolpersteine für deutsche Amazon-Verkäufer in den USA

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